Was zeigt ein
normales EEG?
Das
EEG zeigt 8 bis 12 und mehr gleichzeitig aufgezeichnete Kurven übereinander.
Jede Kurve vermerkt die Spannungsunterschiede zwischen zwei Ableitepunkten.
Die
Schwankungen ergeben meist Wellenformen, auch mehr oder weniger rhythmische
Wellenfolgen. Man unterscheidet die Wellen nach ihrer Höhe ("Amplitude")
und nach der Anzahl ("Frequenz") in einer Sekunde. Auch die
Regelmäßigkeit und die Form der Wellen und des so gebildeten Grundrhythmus sind
von Bedeutung.
Bei
normaler Hirntätigkeit sieht man über den verschiedenen Hirnregionen als
Grundaktvität typische EEG-Kurvenbilder, wobei der Eindruck der Kurven von sich
entsprechenden Ableitepunkten der linken und rechten Kopf- bzw. Hirnhälfte
weitgehend übereinstimmt. Die Kurven verschiedener Hirnabschnitte, etwa die vom
Hinterkopf verglichen mit denen von der Schläfenregion, unterscheiden sich
dagegen untereinander deutlich.
Die
Kurven verändern sich dazu mit dem Alter des Kindes erheblich. Es macht
außerdem einen Unterschied, ob das Kind erregt oder entspannt ist, ob es die
Augen geschlossen hat, wach ist oder schläft. Auch die Schlaftiefe lässt sich
im EEG erkennen.
Äußere
Reize, auch das Öffnen und Schließen der Augen oder eine absichtlich vertiefte
Atmung ("Hyperventilation" mit vermehrter Abatmung von CO2) verändern
die Kurven in typischer Weise.
Auch
Normalbefunde zeigen oft individuelle Besonderheiten ("physiologische
Normabweichungen"), die nicht als krankhaft gedeutet werden dürfen.
Technisch
bedingte Kurvenausschläge ("Artefakte"), etwa wenn das Kind sich
bewegt oder die Elektrodenkontakte sich gelockert haben, dürfen nicht
missdeutet werden. Auch Muskelaktionsströme bei Kaubewegungen, Augenzwinckern
oder vom Herzen (das EKG) müssen erkannt und vom EEG unterschieden werden.
Die
Auswertung der EEG-Kurve eines Kindes bedarf daher einer Spezialisierung und
großen Erfahrung des Arztes.
Um
krankhafte Abweichungen von der Norm eindeutig
festzustellen, sind auch oft länger dauernde und mehrere Ableitungen
erforderlich, vor allem dann, wenn nur selten oder vielleicht nur im Schlaf
oder während eines Anfalls bedeutsame Befunde in der Kurve erscheinen. Das gilt
besonders für die Diagnostik bei Anfallsleiden.
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sieht man, wenn das EEG auffällig ist?