Wie sind die Behandlungserfolge bei Absence-Epilepsien ?

Von einer Behandlung erwarten wir das Ausbleiben der Anfälle unter der Gabe eines Medikamentes ohne erhebliche Nebenwirkungen. Bei den Absence-Epilepsien des Kindesalters sind die Aussichten dafür gut. Am günstigsten sind sie,

- wenn das Kind sich bis dahin unauffällig entwickelt hat,

- bei pyknoleptischen Absencen im Alter von 5 bis 8 Jahren,

- bei einfachen kurzen Absencen ohne stärkere Myoklonien oder Automatismen,

- wenn keine generalisierten tonisch-klonischen Anfälle oder Absence-Staten zusätzlich auftreten,

- wenn weitere Epilepsien in der Familie nicht bekannt sind,

- und wenn sich im EEG bei normaler Grundaktivität regelmäßige 3-pro-Sekunde-Spitze-und-Welle-Muster in guter Ausprägung finden, die unter der Behandlung verschwinden.

Sollten diese Voraussetzungen weitgehend zutreffen, kann man fast immer mit einem Verschwinden der Anfälle unter der Behandlung und einer Heilung (siehe unten) rechnen. Auch in den übrigen Fällen gelingt es früher oder später meistens, Anfallsfreiheit zu erreichen.

Wie sind die Heilungsaussichten bei Absencen?

Unter einer Heilung verstehen wir eine bleibende Anfallsfreiheit auch nach dem Weglassen der Medikamente. Die Aussichten dafür sind am besten bei frühzeitiger und rasch ansprechender Behandlung und unter den Voraussetzungen, die auch für günstige Behandlungsaussichten genannt wurden (siehe oben).

In diesen günstigen Fällen kann man in über 90 Prozent mit einer Heilung rechnen. Ein späterer Übergang in eine Aufwach-Epilepsie im Jugendalter ist (in 10 – 15 % )  jedoch möglich.

Ungünstige Verläufe von Absence-Epilepsien, auch ein Übergang in ein unbeherrschbares Anfallsleiden, sind unter den heutigen Behandlungsmöglichkeiten selten, können aber auch bei frühzeitiger und richtiger Behandlung vorkommen. Solche Verläufe zeichnen sich meistens schon in den ersten Monaten nach Beginn der Anfälle ab. Ungünstige Vorzeichen sind das Hinzutreten häufiger großer Krampfanfälle oder von Anfällen mit tonischem  Sturz oder heftigen Myoklonien.

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Übersicht altersabh. Epilepsien

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