Wie werden Absence-Epilepsien behandelt?

Ist eine Behandlung immer notwendig? 

Kinder mit Absencen sind gefährdet in allen Situationen, die ständige Aufmerksamkeit erfordern, so im Straßenverkehr, besonders beim Fahrradfahren, im Sport beim Schwimmen und Geräteturnen, im Spiel beim Klettern und Schaukeln.

Absencen verringern die Aufmerksamkeit und die Leistungen in der Schule erheblich.

Bei Kindern mit Absencen besteht die Gefahr, dass sie noch einen Absence-Status oder einen großen Krampfanfall erleiden.

Bei verzögerter oder ungenügender Behandlung kann sich das Leiden verschlimmern und danach eine Behandlung und eine Heilung schwieriger sein.

Eine Behandlung sollte daher frühzeitig eingeleitet werden, auch dann, wenn die Absencen nur selten und kurz in Erscheinung treten und der Umgebung kaum auffallen. Eine wirksame Behandlung ist nur mit Medikamenten möglich.

Welche Medikamente werden eingesetzt?

Mittel der ersten Wahl sind Ethosuximid oder Valproat. Bei schwieriger Einstellung bewährt sich oft eine Kombination dieser beiden Mittel. Auch Lamotrigin kann zur Monotherapie (dazu zugelassen ab 12 Jahren) in erster Wahl eingesetzt werden, notfalls auch in Kombination mit Ethosuximid. Für schwierige Fälle werden auch Gaben von Levetiracetam, Topiramat und Perampanel als zusätzlich wirksam beschrieben.

Der Verzicht auf Valproat kann sich wegen der Risiken dieses Mittels bei Schwangerschaften für Mädchen im Jugendalter empfehlen, zumal dann oft eine langjährige Behandlung zu erwarten ist. Wichtig ist daneben das Einhalten eines regelmäßigen Wach-Schlaf-Rhythmus.

Wie lange müssen die Medikamente eingenommen werden?

Bei Absencen müssen in der Regel Medikamente mindestens zwei Jahre eingenommen werden, bei Jugendlichen meist länger. Gelegentlich kann schon vorher eine Verminderung der Dosis erfolgen. Für die Entscheidung sind nicht nur die Dauer der Anfallsfreiheit maßgebend, sondern auch die Art der Absencen, Schwierigkeiten bei der Einstellung, eventuell erlittene Rückfälle, das Alter des Kindes, und nicht zuletzt die EEG-Befunde.

Die günstigsten Voraussetzungen zum Abbau der Medikation sind gegeben bei Kindern mit Absencen des frühen Schulalters, die unter der Medikation rasch und dauerhaft anfallsfrei wurden und im EEG auch unter Hyperventilation keine erheblichen, auf eine Anfallsbereitschaft weisende Veränderungen mehr aufweisen.                                                                                                                      

                                                            

Übersicht altersabh. Epilepsien

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