Ist eine Behandlung bei Rolando-Epilepsien immer notwendig?

Bei nur selten auftretenden nächtlichen Anfällen, unter denen das Kind nicht leidet, kann man meistens auf eine Behandlung mit Medikamenten verzichten. Die gute Aussicht auf eine Ausheilung wird dadurch nicht getrübt. Die Entscheidung darüber muss der behandelnde Arzt mit den Eltern gemeinsam abwägen. Das Kind ist zu fragen, wie es die Anfälle erlebt und ob es sich vor ihnen fürchtet.

Mit welchen Medikamenten werden Rolando-Epilepsien behandelt?

Ein Medikament der ersten Wahl ist Sultiam. Damit wird oft in gut verträglicher Dosis – Anfangseinstellung meist um 5 mg/kg Körpergewicht -  eine Anfallsfreiheit erreicht. Ein Nachlassen der Wirkung nach einigen Monaten kann vorkommen. In weiterer Wahl -  besonders im Ausland auch als erste Wahl üblich – können u.a. z.B. Carbamazepin/ Oxcarbazepin, Lamotrigin, Levetiracetam, Valproat und Topiramat eingesetzt werden.

Wann kann eine Medikation beendet werden?

Nach zwei Jahren, spätestens mit Einsetzen der Pubertät, wird man in der Regel die Medikation beenden. Das Fortbestehen restlicher typischer Spitzen im EEG spricht nicht dagegen. Gelegentlich wird man sich bei Rolando-Epilepsien schon vor der sonst üblichen Zweijahresfrist zu einer versuchsweisen allmählichen Verminderung der Dosis oder einem ausschleichenden Absetzen der Medikation entschließen, zumal auch bei Wiederauftreten der Anfälle kein Risiko hinsichtlich der Heilungsaussichten besteht.  

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Übersicht altersabh. Epilepsien

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